Vor langer, langer Zeit, auf dem griechischen Boden, wussten die Menschen noch nicht, was eine Traube war und schon gar nicht, wie man köstlichen Wein herstellte. Damals gab es einen Gott namens Dionysos. Er war der Weinbergott und erfüllt von magischer Kraft und unendlicher Weisheit.
Dionysos sah, dass das Leben der Menschen zwar einfach und fröhlich war, aber an einem Getränk fehlte, das die Freude noch stärker machen könnte. Also beschloss er, die Weisheit des Traubenanbaus und des Weinbaus an die Menschen weiterzugeben.
Dionysos kam in ein Dorf. Die Menschen im Dorf sahen ihn in einem prächtigen Gewand und mit einem aus Traubenranken geflochtenen Kranz auf dem Kopf und waren sehr neugierig. Seine Augen schimmerten sanft, und sein Gesicht trug ein freundliches Lächeln.

Dionysos ging zu den Dorfbewohnern und begann, ihnen die Wunder der Traube zu erzählen. Er holte aus seinem Gewand eine kleine Traubenpflanze hervor. Die jungen Blätter glänzten voller Lebenskraft in der Sonne. Die Dorfbewohner umringten ihn, und ihre Augen waren voller Zweifel und Neugier. Dionysos erklärte geduldig allen, dass diese kleine Pflanze in Zukunft eine Reihe von süßen Früchten tragen würde. Er sagte den Dorfbewohnern, dass die Traube fruchtbares Land, genügend Sonnenschein und die richtige Menge an Wasser benötigte, um gut zu wachsen.
Die Dorfbewohner hörten Dionysos mit einem gewissen Misstrauen zu. Aber Dionysos wurde nicht böse. Er führte die Dorfbewohner zu einem Hügel am Rande des Dorfes. Hier war das Land fruchtbar und die Sonne reichlich vorhanden. Dionysos machte sich ans Werk und lehrte die Dorfbewohner persönlich, wie man Löcher grub, die Traubenpflanze pflanzte, sie goss und düngte.
Mit der Zeit wuchs die Traubenpflanze heran. Die jungen Blätter wurden dichter, und die Ranken begannen, sich an die Stangen zu klettern. Die Dorfbewohner pflegten die Traubenranken jeden Tag sorgfältig und waren Dionysos sehr dankbar.

Endlich hingen an den Traubenranken reihenweise violette Trauben. Dionysos kam wieder in das Dorf, um den Dorfbewohnern zu zeigen, wie man diese Trauben zu köstlichem Wein verarbeitet. Dionysos führte die Dorfbewohner dazu, die reifen Trauben zu pflücken und in große Fässer zu legen. Er lehrte die Dorfbewohner, wie man mit den Füßen sanft auf die Trauben trat, damit der Traubensaft herausfloss. Die Dorfbewohner fanden das zuerst etwas seltsam, aber als sie Dionysos' ernsthaftes Gesicht sahen, folgten sie auch.
Dann zeigte Dionysos den Dorfbewohnern auch, wie man den Traubensaft in bestimmten Behältern gären ließ. Er sagte den Dorfbewohnern, dass dieser Prozess Geduld erfordere, so wie man auf die Wachstum der Traubenpflanze gewartet hatte. Unter der Leitung von Dionysos vollendeten die Dorfbewohner jeden Schritt sorgfältig.
Nach einer Weile war der Wein endlich fertig. Als die Dorfbewohner den würzigen Wein probierten, strahlten ihre Gesichter vor Glück. Dieses Getränk hatte einen einzigartigen Duft und einen wunderbaren Geschmack und machte die Freude der Menschen noch größer.
Seitdem haben die Menschen in diesem Dorf gelernt, Trauben anzubauen und Wein zu produzieren. Sie haben diese Weisheit auf die umliegenden Dörfer verbreitet, und immer mehr Menschen begannen, die Freude, die der Wein brachte, zu genießen. Und Dionysos wurde zu einem Gott, der in den Herzen der Menschen sehr verehrt wurde. Sein Name blieb für immer mit Trauben und Wein verbunden. Jedes Mal, wenn die Menschen Wein trinken, denken sie an die Großzügigkeit und Weisheit von Dionysos.




