In der fernen russischen Taiga lebt ein sehr besonderes Vogel, der Regenbogenvogel genannt wird. Die Federn des Regenbogenvogels sind so bunt wie der Regenbogen. Sein Lieblingsbeschäftigung jeden Tag ist es, seine wunderschönen Federn zu pflegen und seine Schönheit in allen Ecken des Waldes zu zeigen.
Der Regenbogenvogel hat ein kleines Nest, in dem es mit leuchtenden Dingen vollgestopft ist, die er aus dem ganzen Wald gesammelt hat, wie bunte Kieselsteine und glänzende Muscheln. Er glaubt, dass diese Dinge ihn noch schöner machen. Allerdings ist der Regenbogenvogel sehr geizig und will nie diese Schätze mit anderen Tieren teilen.

Eines Tages fand im Wald ein großer Festakt statt und alle Tiere nahmen daran teil, voller Freude. Das Häschen brachte frische Karotten mit, das Eichhörnchen leckere Kiefernkerne, und alle teilten ihre Nahrung miteinander. Das Lachen und die Gespräche hallten durch den Wald. Auch der Regenbogenvogel kam zur Party, aber er brachte nichts mit und stand nur einsam daneben und sah zu, wie die anderen fröhlich teilten.
Der Regenbogenvogel fühlte sich etwas unwohl. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er zwar wunderschöne Federn und viele leuchtende Schätze hatte, aber keine Freunde, mit denen er sein Glück teilen konnte.

Also flog der Regenbogenvogel schnell zu seinem Nest, nahm einige bunte Kieselsteine und Muscheln in den Schnabel und flog eilig wieder zur Party zurück. Ein wenig schüchtern trat er zu den Tieren und teilte seine Schätze mit ihnen. Die Tiere waren erstaunt über die Schätze des Regenbogenvogels und dankten ihm.
Seitdem ist der Regenbogenvogel nicht mehr so geizig. Er teilt oft die schönen Dinge, die er gefunden hat, mit den Tieren und in seinem Nest gibt es auch oft Geschenke von den Tieren. Der Regenbogenvogel entdeckte, dass das Teilen nicht dazu führte, dass er etwas verlor, sondern dass er viele Freunde und unendliche Freude gewann. Er verstand, dass wahre Schönheit nicht nur im äußeren Aussehen liegt, sondern auch in einem herzlichen, teilungsbereiten Herzen.





