Ehemals gab es ein kleines Kloster, in dem ein kleiner Mönch lebte. Der kleine Mönch ging jeden Tag zum Fuße des Berges, um Wasser zu holen und füllte den Wasserkrug bis zum Rand. So hatte er genug Wasser zum Trinken, Kochen und Putzen. Das Leben des kleinen Mönchs war einfach und ruhig. Er las jeden Tag Sutras und putzte das Kloster und führte ein sehr angenehmes Leben.

Eines Tages kam ein dünner Mönch ins Kloster. Der dünne Mönch sah den kleinen Mönch beim Wasserholen und sagte: "Kleiner Mönch, ich helfe dir." Der kleine Mönch war sehr froh, und so gingen sie beide zusammen, um Wasser zu holen. Aber nach einigen Tagen wollte der dünne Mönch nicht mehr Wasser holen. Er sagte zum kleinen Mönch: "Wir beide holen jeden Tag Wasser, das ist zu anstrengend. Wir sollten abwechselnd Wasser holen." Der kleine Mönch fand, dass der dünne Mönch Recht hatte, und so begannen sie, abwechselnd Wasser zu holen.

Nach einer Weile kam ein fatter Mönch ins Kloster. Der fette Mönch sah die beiden Mönche beim abwechselnden Wasserholen und sagte: "Ihr beiden müsst euch zu sehr bemühen beim Wasserholen. Ich helfe euch." Aber der fette Mönch sagte nur so, er war nie zum Wasserholen gegangen. Keiner der drei Mönche wollte Wasser holen. Sie alle wollten, dass ein anderer es machte. So wurde immer weniger Wasser im Wasserkrug, und schließlich war kein Wasser mehr darin.

Eines Tages brach plötzlich im Kloster ein Feuer aus. Die drei Mönche sahen das Feuer und waren sehr besorgt. Sie wollten Wasser holen, um das Feuer zu löschen, aber es war kein Wasser mehr im Wasserkrug. Erst jetzt realisierten sie, wie gefährlich es war, dass vorher wegen des gegenseitigen Hinausschieben kein Wasser da war. Also hörten die drei Mönche auf, sich zu zanken und gingen zusammen zum Fuße des Berges, um Wasser zu holen und arbeiteten dann mit vereinten Kräften daran, das Feuer zu löschen.

Seitdem haben die drei Mönche sich nie mehr gegenseitig die Verantwortung aufgebürdet. Sie gehen jeden Tag zusammen Wasser holen und putzen auch zusammen das Kloster und lesen Sutras. Im Kloster kehrte die frühere Ruhe und Freude wieder ein.





