In einem kleinen Dorf in Indien lebte eine kluge Weberin. Ihr Name war Maya. Maya hatte seit ihrer Kindheit ein auĂerordentliches Talent fĂŒr Weben und saĂ immer vor ihrem kleinen Webstuhl und strickte mit bunten SeidenfĂ€den wunderschöne Muster.
Mayas Familie war nicht wohlhabend, aber ihr Herz war so rein und schön wie das wertvollste Seidenstoff. Sie wusste, dass sie mit ihren HÀnden und ihrer Weisheit ihrem Familienleben verbessern konnte. Jeden Morgen, wenn das erste Sonnenlicht in ihr einfaches HÀuschen fiel, setzte sich Maya vor ihren Webstuhl und begann ihren Tagesarbeitsablauf. Ihre Finger huschten geschickt zwischen den FÀden hin und her, als wÀren die FÀden lebendige Elfen, die unter ihrer Leitung tÀnzelten.

Eines Tages veranstaltete der reiche Kaufmann des Dorfes ein groĂartiges Webwettbewerb. Er versprach, wer das schönste und einzigartigste Tuch weben konnte, wĂŒrde eine reichliche PrĂ€mie erhalten. Als Maya diese Nachricht hörte, entflammte in ihrem Herzen die Hoffnung. Sie beschloss, an diesem Wettbewerb teilzunehmen und die PrĂ€mie fĂŒr ihre Familie zu gewinnen. Daher begann Maya, die SeidenfĂ€den sorgfĂ€ltig auszuwĂ€hlen. Sie suchte auf dem Markt genauestens, und jeder Faden wurde von ihr genauestens ĂŒberprĂŒft. Sie wĂ€hlte die weichsten und farbenfrohsten FĂ€den aus, einige blau wie der Himmel, einige rot wie der Abendhimmel und einige grĂŒn wie die Wiese. Diese FĂ€den leuchteten in ihren HĂ€nden mit der Hoffnung.

Nachdem Maya die FĂ€den nach Hause gebracht hatte, begann sie nicht sofort zu weben, sondern saĂ vor ihrem Webstuhl und dachte still darĂŒber nach, welches Muster sie stricken sollte. Sie dachte lange nach und hatte plötzlich einen Einfall. Sie beschloss, die schöne Landschaft des Dorfes in das Tuch zu stricken. Sie wollte das alte Tempel im Dorf stricken, dessen Spitze im Sonnenlicht glĂ€nzte; auch den klaren Bach am Dorfrand, in dem die Fische fröhlich schwammen; und vor allem die glĂŒcklichen Gesichter der Dorfbewohner. Sie konzipierte jedes Detail in ihrem Kopf und begann dann voller Selbstvertrauen, am Webstuhl zu arbeiten.

In den folgenden Tagen arbeitete Maya jeden Tag fleiĂig am Webstuhl. Ihre HĂ€nde bewegten stĂ€ndig den SchĂŒtzen, und ihre FĂŒĂe trommelten rhythmisch auf die Pedale. Sie vergaĂ die Zeit und die körperliche MĂŒdigkeit. In ihrem Herzen gab es nur das bald abgeschlossene Werk. Ihr Stirn war mit SchweiĂtropfen bedeckt, aber ihr Blick war immer fest und hell. Sie wusste, dass dies ihre Chance war, ihrem Familienleben etwas Gutes zu tun, und sie konnte nicht aufgeben.

Endlich, nach unzĂ€hligen Tagen und NĂ€chten der Anstrengung, hatte Maya ihr Werk fertiggestellt. Ein wunderschönes Tuch lag vor ihr. Die Muster auf dem Tuch wirkten lebendig, als wĂ€re die Landschaft des Dorfes direkt auf das Tuch ĂŒbertragen worden. Als sie dieses Tuch auf die WettbewerbsstĂ€tte brachte, waren alle von seiner Schönheit ĂŒberwĂ€ltigt. Die Jury befand einstimmig, dass Mayas Werk das beste war. Maya gewann den Wettbewerb und erhielt die reichliche PrĂ€mie. Sie verwendete die PrĂ€mie, um das Leben ihrer Familie zu verbessern, gebaut ein neues Haus fĂŒr die Familie und kaufte einen neuen Webstuhl. Von da an strickte Maya weiterhin mit ihrer Weisheit und ihren HĂ€nden ein schönes Leben, und ihre Geschichte verbreitete sich im Dorf und ermutigte jedes Kind, mit seiner Weisheit und Anstrengung ein glĂŒckliches Zukunft zu schaffen.




