Es war einmal in einem kleinen Dorf in Russland, wo ein fleißiger Großvater lebte. Der Großvater hatte einen großen Gemüsegarten, in dem er alle möglichen Gemüsearten anbaute. Unter ihnen war ein Rettichsamen ganz besonders, und der Großvater war voller Hoffnung auf ihn. Jeden Tag stand der Großvater früh auf und bewässerte den Rettich, düngte ihn und hackte die Unkraut um ihn herum, und pflegte ihn sorgfältig. Die Tage vergingen, und der Rettichsamen spross langsam und wuchs heran und wurde schließlich zu einem riesigen Rettich. Dieser Rettich war wirklich riesig. Seine Blätter sah aus wie große grüne Fächer, und der Körper des Rettichs war dick und kräftig, wobei die Hälfte im Boden verborgen war.

Der Großvater sah diesen großen Rettich an und dachte, dass ein so großer Rettich bestimmt sehr lecker sein muss. Also beschloss er, den Rettich herauszuziehen. Er packte die Blätter des Rettichs fest und gab alles, was er konnte, aber der Rettich rührte sich nicht im Geringsten. Der Großvater wurde rot im Gesicht und auf seiner Stirn standen große Schweißtropfen, aber er gab nicht auf.

Zu diesem Zeitpunkt kam die Großmutter aus dem Haus heraus. Sie sah, dass der Großvater sich mühsam bemühte, den Rettich zu ziehen, und lief schnell zu ihm, um ihm zu helfen. Sie umarmte fest die Taille des Großvaters und zog mit ihm zusammen am Rettich, und rief dabei: „Eins, zwei, drei, ziehen!“ Aber der Rettich blieb trotzdem unbewegt.

Der Enkel hörte in dem Haus die Aufregung draußen und lief auch heraus. Er sah, dass Großvater und Großmutter am Rettich zogen, und ohne zu zögern lief er hinter Großvater und Großmutter und umarmte die Beine der Großmutter und zog mit ihnen zusammen. Großvater, Großmutter und Enkel machten allesamt ihre besten und waren völlig außer Atem, aber der Rettich war wie im Boden verwurzelt und ließ sich einfach nicht ziehen.

Genau als alle etwas niedergeschlagen waren, kam der Hund des Hauses gelaufen. Der Hund sah, dass alle am Rettich zogen, und kam auch aufgeregt hinzu. Er biss sich in die Kleidung des Enkels und zog auch mit. Alle fassten wieder neue Kraft und riefen wieder zusammen den Spruch und zogen erneut mit aller Kraft am Rettich.

Plötzlich bewegte sich der Rettich ein wenig und wurde dann langsam herausgezogen. Alle waren sehr glücklich. Der Großvater sah den großen Rettich an und sein Gesicht strahlte vor Glück. Dass dieser große Rettich herausgezogen wurde, war das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen der ganzen Familie. Diese Geschichte hat auch allen gezeigt, dass die Macht der Solidarität unendlich ist.





