Im alten Griechenland lebte in den Bergen und Wäldern eine schöne Waldfee namens Echo. Echo war lebhaft von Natur und mochte in den Wäldern herumlaufen und spielen. Ihr Lachen war so angenehm wie der klare Bach im Gebirge.

Eines Tages fand in dem Wald eine große Feier der Götter und Feen statt. Alle unterhielten sich fröhlich, tanzten und teilten sich verschiedene kuriose Geschichten mit. Echo nahm ebenfalls begeistert daran teil und ihre helle Stimme fiel besonders auf. Doch Echo hatte ein kleines Manko. Sie hatte die Angewohnheit, wenn andere sprachen, schnell dazuzustoßen und oft die Tonart der anderen zu imitieren, nur zum Spaß. Sie war sich jedoch nicht bewusst, dass dieses Verhalten Ärger provozieren könnte.
In der Höhepunkt der Feier erschien Hera, die Göttin der Himmel. Hera war eine sehr strenge Göttin und mochte es nicht, wenn jemand ihr auch nur ein bisschen respektlos gegenüberstand. Damals diskutierte Hera mit anderen Göttern ernsthaft über wichtige Dinge. Als Echo Hera sah, fand sie es lustig und begann, die Worte von Hera zu wiederholen. Hera wurde sehr wütend, denn sie hatte das Gefühl, dass Echo ihre Autorität absichtlich herausforderte.

Da verfluchte Hera Echo in ihrem Zorn. Sie verfluchte Echo, dass sie fortan nur die Worte der anderen wiederholen konnte und nie mehr ihre eigenen Gedanken ausdrĂĽcken konnte. Echo starrte entsetzt mit groĂźen Augen. Sie bereute es sehr, aber die Verfluchung hatte bereits gewirkt.
Seitdem wurde Echo zu einer armen Fee, die nur die Worte der anderen wiederholen konnte. Sie versteckte sich oft in der Ecke des Waldes und sah anderen Feen beim freien Unterhalten und Lachen zu, während sie selbst nur nachdem die anderen gesprochen hatten, die gleichen Stimmen herausbringen konnte.

Diese Geschichte warnt die Menschen, sowohl Erwachsene als auch Kinder, in ihrem Leben vorsichtig zu sein und anderen Respekt zu zeigen. Man sollte andere nicht beliebig imitieren oder beim Sprechen unterbrechen, sonst könnte es schlimme Folgen für sich selbst haben.





