Ehemals gab es in einem kleinen dänischen Dorf einen kleinen Jungen, der krank wurde. Sein kleines Gesicht war rot vor Fieber, und sein Körper war sehr schwach. Er konnte den ganzen Tag nur im Bett liegen. Die Eltern des kleinen Jungen waren sehr besorgt um ihn und hatten vergeblich verschiedene Methoden versucht, ihn wieder aufzubessern.
Eines Tages fiel der kleine Junge in ein schlaftrunkenes Schlafgefühl. Als er wieder die Augen öffnete, befand er sich an einem wunderbaren Ort. Hier stand ein riesiges Holunderbaum, an dem viele kleine weiße Blüten standen und der einen leichten Duft verbreitete. Neugierig näherte sich der kleine Junge diesem Baum. Plötzlich kam aus dem Baum ein wunderschöner Geist hervor. Dieser Geist schien aus den Zweigen und Blüten des Holunderbaums zusammengesetzt zu sein. Er hatte ein sanftes Lächeln und glänzende Augen.

Der Geist sagte zu dem kleinen Jungen: „Kind, habe keine Angst. Ich bin die Holundermutter. Ich kann dein Leiden spüren. Lass mich dir helfen.“ Als der kleine Junge seine Worte hörte, fühlte er eine Wärme in seinem Herzen, und die anfängliche Angst verschwand. Die Holundermutter nahm sanft die Hand des kleinen Jungen und führte ihn durch den Garten unter dem Holunderbaum spazieren. Im Garten gab es alle möglichen wunderbaren Blumen und Pflanzen und viele niedliche kleine Tiere, die spielten.
Die Holundermutter führte den kleinen Jungen zu einem kleinen Teich. Das Wasser im Teich war klar wie Kristall, und darin schwammen bunte Fische hin und her. Sie pflückte ein Holunderblatt und legte es sanft ins Wasser des Teichs. Das Blatt erzeugte auf der Wasseroberfläche eine Reihe von Wellenkreisen, und plötzlich stieg ein sanfter Lichtschein aus diesen Wellenkreisen auf und umhüllte den kleinen Jungen. Der kleine Junge fühlte eine kühle Kraft in seinen Körper strömen, und sein Leiden schien etwas zu mildern.

Die Holundermutter führte den kleinen Jungen dann zu einem weichen Grasplatz, auf dem hier und da kleine Blumen blühten. Sie ließ den kleinen Jungen auf dem Gras liegen und begann sanft ein melodiöses Lied zu singen. Das Lied war wie der Frühlingswind, der sanft über das Herz des kleinen Jungen wehte. Mit dem Lied blühten die umliegenden Blumen noch herrlicher auf, und ihre Blütenflügel flogen auf und umkreisten den kleinen Jungen. Unbewusst fiel der kleine Junge in Schlaf in diesem schönen Anblick.
Als der kleine Junge wieder aufwachte, befand er sich wieder in seinem Zimmer. Doch er war erstaunt zu entdecken, dass er vollständig genesen war. Er wusste, dass dies alles die magische Kraft der Holundermutter war. Von da an dachte der kleine Junge oft an die Holundermutter und an diesen wunderbaren Ort. Jedes Mal, wenn er unglücklich war oder sich nicht wohl fühlte, schloss er die Augen und stellte sich vor, er wäre wieder im Garten unter dem Holunderbaum und sei bei der Holundermutter.




