In einem dichtbewachsenen Wald gibt es einen groĂen Baum, auf dem viele BlĂ€tter leben. Unter ihnen gibt es ein kleines Blatt, das groĂe TrĂ€ume hat. Dieses kleine Blatt schaut immer in die Ferne und ist voller Neugier ĂŒber die Welt da drauĂen. Es will nicht sein ganzes Leben lang nur auf diesem Baum bleiben. Es möchte FlĂŒsse, Berge und Landschaften, die es noch nie gesehen hat, besuchen.

Eines Tages blieb ein Vögelchen auf dem Ast. Das kleine Blatt fasste sich ein Herz und sagte zum Vögelchen: "Vögelchen, Vögelchen, du bist an vielen Orten gewesen, oder? Kannst du mir etwas ĂŒber die Welt da drauĂen erzĂ€hlen?" Das Vögelchen zwitscherte: "Die Welt da drauĂen ist riesig. Es gibt hohe Berge, klare FlĂŒsse und auch lebhafte Dörfer." Als das kleine Blatt dies hörte, leuchteten seine Augen vor Sehnsucht. Es war noch entschiedener in seinem Wunsch, den Baum zu verlassen und die Welt da drauĂen zu erkunden. Aber die anderen BlĂ€tter verspotteten es und sagten, es sei zu naiv. Wie könnte ein Blatt den Baum verlassen und reisen? Das kleine Blatt lieĂ sich jedoch von diesen Spott nicht unterkriegen und wartete auf einen starken Wind.

Endlich heulte ein starker Wind. Das kleine Blatt hielt sich fest am Ast. Als der Wind am heftigsten wehte, lieĂ es los und wurde in die Luft geblasen. Das kleine Blatt schwebte in der Luft. Es sah das Gras unter dem Baum, das wie ein grĂŒner Teppich aussah. Es sah auch einen klaren Bach, dessen Wasser im Sonnenlicht glĂ€nzte. Das kleine Blatt war sehr glĂŒcklich. Es sah zum ersten Mal so eine schöne Landschaft. Aber der Wind wurde allmĂ€hlich schwĂ€cher und das kleine Blatt begann langsam herunterzufallen.

Das kleine Blatt landete auf einer blĂŒhenden Blume. Die Blume sagte zum kleinen Blatt: "Wie kommst du denn hierher?" Das kleine Blatt erzĂ€hlte der Blume seinen Wunsch. Die Blume lĂ€chelte und sagte: "Du bist wirklich mutig." Das kleine Blatt ruhte sich eine Weile auf der Blume aus. Wieder kam ein Wind und das kleine Blatt startete erneut. Es setzte seine Reise fort und sah die Berge in der Ferne, die ineinander geschichtet und von Nebel umgeben waren.

Das kleine Blatt schwebte in Richtung des Dorfes. Es sah die HĂ€user im Dorf, die unregelmĂ€Ăig verteilt waren. Die Menschen im Dorf arbeiteten auf den Feldern und die Kinder lachten und spielten. Das kleine Blatt schwebte in einen kleinen Hof und landete auf dem Buch eines kleinen MĂ€dchens. Das kleine MĂ€dchen entdeckte das Blatt und sagte erstaunt: "Dieses Blatt ist so schön." Das kleine MĂ€dchen steckte das Blatt in das Buch. Obwohl das kleine Blatt nicht mehr weiterreisen konnte, fĂŒhlte es sich zufrieden. Denn es hatte seinen Wunsch erfĂŒllt, die Welt da drauĂen gesehen und konnte nun Teil des Buches des kleinen MĂ€dchens sein und dem kleinen MĂ€dchen eine Ăberraschung bereiten.





