In weiter Ferne in Russland herrschte ein kalter Winter. Dieser Winter war besonders kalt, und die Schneeflocken fielen wie Gänsefedern herab. Die Menschen in der kleinen Stadt hatten sich ganz warm eingepackt, besonders die Kinder. Ihre kleinen Gesichter waren rot vor Kälte.
Es gab ein kleines Mädchen, es hieß Natasha. Natashas Familie war nicht wohlhabend. Sie hatte nicht viele schöne Kleider und Spielzeuge. Aber sie hatte ein sehr besonderes Paar Handschuhe. Diese Handschuhe hatte ihre Großmutter selbst für sie gestrickt. Die Handschuhe waren rot, wie die brennende Flamme im Winter.

Eines Tages kam Natasha nach Hause, nachdem sie im Schnee gespielt hatte. Sie fühlte, dass ihre Hände eiskalt waren. Sie suchte schnell die von ihrer Großmutter gestrickten Handschuhe und zog sie an. In dem Moment, als sie die Handschuhe anzog, passierte etwas Wunderbares. Die Handschuhe begannen plötzlich leicht zu zittern. Natasha starrte erstaunt mit großen Augen. Sie betrachtete die Handschuhe genau und entdeckte, dass der Wollfaden der Handschuhe, als hätte er ein eigenes Leben, langsam zu kräuseln begann.
Sehr schnell tanzte das Handschuhpaar wie ein kleiner Tänzer auf Natashas Händen. Es sprang einmal nach links und einmal nach rechts, als würde es ein fröhliches russisches Volkstanzstück aufführen. Natasha war sehr glücklich. Ihr Blick strahlte vor Aufregung. Sie folgte dem Rhythmus der Handschuhe und tanzte auch im Zimmer.

Der Tanz der Handschuhe wurde immer fröhlicher. Ihr Tanzen bewegte die umgebende Luft und machte das Zimmer warm. Das zuvor eiskalte Zimmer wurde, als wäre eine magische Kraft darin eingegangen, warm. Natasha fühlte sich nicht mehr kalt und ein glückliches Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
Im Zuge des Tanzens der Handschuhe entstanden auch wunderbare Szenen im Zimmer. Auf den Wänden begannen schöne Muster zu erscheinen, wie die traditionellen russischen Muster. Diese Muster leuchteten mit einem sanften Glanz und zierten das Zimmer besonders schön.

Zu diesem Zeitpunkt wurden einige kleine Tiere von außerhalb durch den Tanz der Handschuhe in das Haus gelockt. Es gab Eichhörnchen, Hasen und Vögel. Sie fanden es sehr interessant, die Handschuhe zuzusehen, die tanzten, und so schlossen sie sich der Tanzreihe an. Die Handschuhe und die kleinen Tiere tanzten fröhlich zusammen und ihr Lachen hallte in dem ganzen Zimmer wider.
Das Kommen der kleinen Tiere machte das Zimmer noch lebendiger und der Tanz der Handschuhe wurde noch vielfältiger. Manchmal drehte es sich mit dem Eichhörnchen Hand in Hand im Kreis und manchmal hüpfte es mit dem Hasen zusammen. Das Vogel flog fröhlich über ihren Köpfen hin und her und zwitscherte, als würde es für ihren Tanz singen und dazu musizieren.

Die durch den Tanz der Handschuhe entstehende warme Kraft wurde immer stärker und war nicht mehr nur auf Natashas Zimmer beschränkt. Diese Wärme begann aus dem Zimmer zu strömen und verbreitete sich langsam über die ganze kleine Stadt. Der Schnee und das Eis in der Stadt begannen zu schmelzen und die kalte Luft wurde allmählich vertrieben.
Die Menschen spürten diese plötzlich auftauchende Wärme und gingen alle aus ihren Häusern heraus, um zu sehen, was passiert war. Als sie die tanzenden Handschuhe auf Natashas Händen sahen, waren sie so erstaunt, dass sie den Mund nicht mehr schließen konnten. Die Handschuhe tanzten weiter fröhlich und brachten Wärme und Freude an jeden in der kleinen Stadt.

Schließlich, nachdem die Handschuhe Wärme und Freude an die ganze Stadt weitergegeben hatten, hörten sie langsam auf zu tanzen und kehrten zu Natasha zurück. Natasha hielt die Handschuhe fest. Sie wusste, dass es ein magisches Paar Handschuhe war. Sie blickte dankbar auf die Handschuhe und ihr Herz war voller Wärme. Von da an war der Winter in dieser kleinen Stadt nicht mehr so kalt, denn in den Herzen der Menschen war die Wärme und die Hoffnung, die von diesen Handschuhen gebracht wurden.




