In einem schönen Wald im alten Griechenland lebte ein schöner Jüngling namens Narkissos. Er hatte eine unübertroffene Schönheit. Sein Gesicht war wie die schönste Skulptur, seine Augen leuchteten wie die Sterne und seine Haltung war aufrecht und elegant. Im Wald gab es eine Fee namens Echo, die auch von der Schönheit des Narkissos angezogen wurde.

Echo fasste sich ein Herz und erklärte ihrem Gefühl gegenüber Narkissos. Sie stand vor Narkissos, ihre Augen waren voller Erwartung und sie sagte in sanfter Stimme, wie sehr sie ihn bewunderte. Aber Narkissos war ein stolzer Junge. Er liebte nur seine eigene Schönheit und lehnte die Fee Echo kalt ab. In seinen Augen war kein Anflug von Liebe, nur Verachtung gegenüber Echo.
Echo war sehr traurig. Ihre Liebe wurde rücksichtslos abgelehnt und ihr Herz war voller Schmerz. Und ihr Schmerz wurde von der Rachegöttin Nemesis gehört.

Die Rachegöttin beschloss, Narkissos wegen seiner Grausamkeit zu bestrafen. Sie legte ihm einen Fluch auf, der ihn dazu bringen würde, sich in seinen eigenen Spiegelbild zu verlieben. Seitdem wurde Narkissos jedes Mal, wenn er das Spiegelbild in ruhigem Wasser sah, tief davon angezogen und konnte sich nicht davon lösen.

Den ganzen Tag saß er am Wasser und starrte auf sein eigenes Aussehen im Wasser. Er fand, dass er das schönste Wesen auf der Welt sei. Er sagte seinem Spiegelbild seine Liebe und in seinen Augen war nur das, was im Wasser war, und er vergaß vollständig alles um ihn herum.

Allmählich wurde Narkissos aufgrund seiner übertriebenen Besessenheit von seinem eigenen Spiegelbild immer schwächer. Schließlich verwandelte sein Körper sich in eine Narzisse und blieb für immer am Wasser. Die Narzisse hatte schöne weiße Blütenblätter und schwankte leicht im Wind, als erzählte sie noch immer die Geschichte von Narkissos. Von da an wurde die Narzisse zum Symbol der Narzissismus und diese Geschichte wurde auf griechischem Boden von Generation zu Generation weitergetragen.




