Nach einem kalten Winter erwachten die kleinen Tiere langsam aus ihrem Winterschlaf, und die Kinder zogen auch ihre dicken Wintermäntel aus. Alle dachten sich: Wo ist der Frühling? Ein kleiner Junge namens Xiaoming war besonders neugierig, wo der Frühling eigentlich sei, und beschloss, die Spuren des Frühlings zu suchen. Er ging aus dem Haus und die Welt draußen war immer noch grau. Die Bäume hatten noch keine neuen Blätter bekommen, aber er konnte spüren, dass der leichte Wind sanft über sein Gesicht wehte und die eisige Kälte des Winters fehlte.
Xiaoming kam zum Fluss und sah die Weiden am Flussufer. Die Weidenäste waren schon weicher geworden und nicht mehr so steif wie im Winter. Er ging näher an die Weiden heran und betrachtete die braunen Äste genau. Er entdeckte einige kleine, aufgeblasene Knospen, die wie kleine schlafende Lebewesen aussahen und darauf warteten, geweckt zu werden. Xiaoming fragte sich, ob dies ein Zeichen dafür sei, dass der Frühling kommt. Er berührte diese Knospen sanft und konnte fast das in ihnen wachsende Leben spüren.
Dann kam Xiaoming auf ein Grasfeld. Er bemerkte, dass das Gras nicht mehr das verbrannte Gelb hatte und einige frische, grüne Grashalme hatten sich schon leise aus dem Boden geschlichen. Er kniete sich hin und suchte genau im Gras. Plötzlich sah er eine kleine wilde Blume mit hellblauen Blütenblättern, die im leichten Wind sanft schwankten. Neben ihr flogen auch einige Schmetterlinge und schienen mit der Blume zu flüstern. Xiaoming lachte glücklich und wusste, dass der Frühling nicht mehr weit entfernt war.
Genau als Xiaoming auf dem Grasfeld glücklich war, hörte er ein Geschwirr am Himmel. Er blickte hoch und sah eine Gruppe von Schwalben, die aus dem Süden zurückgeflogen waren. Die Schwalben flogen fröhlich am Himmel herum, einmal in einer Linie und einmal in einem V - formation. Xiaoming winkte glücklich den Schwalben zu. Er wusste, dass die Schwalben die Boten des Frühlings waren und ihre Ankunft bedeutete, dass der Frühling wirklich da war.
Xiaoming lief nach Hause und teilte seine Freunde die gute Nachricht mit. Also gingen die Freunde Hand in Hand zu einem Ort, an dem die Blumen in voller Blüte standen. Es gab rote, rosa und gelbe Blumen und alle möglichen Blumen bildeten ein farbenfrohes Meer. Die Bienen sammelten hektisch Honig in den Blüten und die Freunde rannten und spielten im Blumenmeer und riefen glücklich: „Der Frühling ist hier, der Frühling ist hier!“
