In einem tiefen Brunnen lebt ein kleiner Frosch. Dieser Frosch lebt seit seiner Geburt in diesem engen Brunnen und glaubt, dass seine Welt nur so groß ist wie der Himmel über dem Brunnenausgang. Er sieht jeden Tag den kleinen Himmelsteil über dem Brunnenausgang und glaubt, dass der Himmel nur so groß ist wie der Brunnenausgang.

Eines Tages flog ein kleines Vogelchen an den Rand des Brunnens. Das Vogelchen sah den Frosch im Brunnen und fing an, mit ihm zu plaudern. Das Vogelchen sagte: „Freund Frosch, warum bleibst du immer in diesem Brunnen? Die Welt draußen ist so groß." Der Frosch hörte das und sagte voller Verachtung: „Was redest du da? Hier ist meine ganze Welt und der Himmel ist nur so groß wie der Brunnenausgang." Das Vogelchen fand das sehr lustig.

Das Vogelchen sagte zum Frosch: „Frosch, du bist wirklich kleinmütig. Ich fliege jeden Tag im Himmel und der Himmel, den ich sehe, ist grenzenlos und sehr groß." Der Frosch aber war anderer Meinung und war fest davon überzeugt, dass was er sah, der ganze Himmel war. Das Vogelchen schüttelte resigniert den Kopf und sagte zum Frosch: „Wenn du es nicht glaubst, spring einfach einmal aus dem Brunnen und schau dir die Welt an." Aber der Frosch wollte die Worte des Vogelchens einfach nicht glauben und fand seine kleine Welt völlig ausreichend.

Am Ende flog das Vogelchen weg und der Frosch blieb weiterhin in seiner kleinen Brunnenwelt und glaubte immer noch, dass der Himmel nur so groß war wie der Brunnenausgang. Er konnte sich nie vorstellen, wie die große Welt draußen aussah. Diese Geschichte lehrt uns, dass wir nicht wie der Frosch im Brunnen sein sollten, der nur seine eigene kleine Welt sieht, sondern dass wir unseren Horizont erweitern und die größere Welt erkunden sollten.





