Es war einmal ein kleiner Hirt in einem kleinen dänischen Dorf. Sein tägliches Job bestand darin, die Herde des Dorfes auf die nahegelegenen Weiden zu treiben, damit sie dort Gras fressen konnten. Dieser kleine Hirt war ein sehr ungezogener und lügenhafter Junge.
Eines Tages war er extrem gelangweilt. Als er das ruhige Dorf und die friedlich grasenden Schafe sah, kam ihm plötzlich der Einfall, einen Streich zu spielen. Also lief er ins Dorf und schrie laut: „Der Wolf kommt! Der Wolf kommt!“ Die Dorfbewohner hörten das und legten sofort ihre Arbeit nieder und griffen zu Knüppeln, um zur Weide zu rennen. Doch als sie keuchend dort ankamen, sahen sie nur den kleinen Hirt, der dort lachend stand, und es war überhaupt kein Wolf zu sehen.

Die Dorfbewohner waren sehr wütend und tadelten den kleinen Hirt, dass er nicht lügen sollte. Aber der kleine Hirt nahm die Worte der Dorfbewohner nicht ernst und fand es sehr lustig, die Leute so zu narren. Ein paar Tage später war der kleine Hirt wieder gelangweilt und schrie erneut: „Der Wolf kommt! Der Wolf kommt!“ Die gutherzigen Dorfbewohner glaubten ihm erneut und eilten schnell herbei. Doch wieder stellte sich heraus, dass sie vom kleinen Hirt hereingelegt worden waren.

Noch etwas später kam tatsächlich ein Wolf auf die Weide. Der Wolf kam mit weit aufgerissenen Kiefern auf die Herde zu. Der kleine Hirt war furchtbar erschrocken und schrie mit aller Kraft: „Der Wolf kommt! Der Wolf kommt!“ Doch diesmal dachten die Dorfbewohner, er würde wieder lügen, und niemand kam ihm zu Hilfe. Am Ende konnte der kleine Hirt nur zusehen, wie der Wolf mehrere Schafe wegtrieb und er selbst auch verletzt wurde.
Diese Geschichte lehrt uns, dass Lügen ein schlechtes Verhalten ist und uns das Vertrauen anderer kosten kann. Sobald wir das Vertrauen verloren haben, wird es möglich sein, dass niemand uns glaubt, wenn wir wirklich in Gefahr sind und Hilfe benötigen.





