Es gab einmal in Griechenland einen König namens Midas. Er war sehr gierig und sein Kopf war voll von Gold. Er glaubte, dass er je mehr Gold besäße, desto glücklicher wäre er. Eines Tages half König Midas einem Elfen. Um ihm zu danken, beschloss der Elf, ihm einen Wunsch zu erfüllen. Midas sagte ohne zu zögern: „Ich wünsche, dass alles, was ich berühre, in Gold verwandelt wird.“ Der Elf nickte leicht und verlieh ihm die Fähigkeit, alles in Gold zu verwandeln.

Midas war außerordentlich aufgeregt und konnte es kaum erwarten, diese wunderbare Fähigkeit auszuprobieren. Er streckte seinen Finger aus und berührte sanft den Tisch im Palast. In einem Augenblick wurde der ursprünglich gewöhnliche Holztisch in einen glänzenden, reinen Goldtisch verwandelt. Er berührte dann auch den Stuhl und die Wände, und alles, was er berührte, wurde zu Gold. Er blickte auf das ganze Haus voller Gold und in seinen Augen schimmerten Gier und Freude. Er glaubte, der reichste Mensch auf der Welt zu sein.

Aber bald tauchten Probleme auf. Als er Hunger hatte und etwas essen wollte, nahm er einen Apfel. Sofort verwandelte sich der Apfel in Gold und war überhaupt nicht zu beißen. Er versuchte auch, ein Brot zu nehmen, und auch das wurde zu einem harten Goldklumpen. Er blickte auf das ganze Tischwerk aus Gold, konnte aber nichts davon essen und sein Magen knurrte vor Hunger.

Noch schlimmer war es, als seine Tochter zu ihm lief und ihn umarmen wollte. Er streckte automatisch die Arme aus und umarmte sie, und auch seine Tochter wurde zu einem Goldmenschen. Er blickte auf seine unbewegliche Tochter und sein Herz tat ihm weh. Erst jetzt wurde ihm klar, welche schrecklichen Folgen seine Gier hatte.

Endlich begriff Midas, dass Geld nicht das Wichtigste war. Er suchte überall nach dem Elf und bat ihn, ihm diese Fähigkeit wieder zu nehmen. Der Elf sah, dass Midas wirklich bereute, und sagte zu. Er bat Midas, sich im Fluss Paktolos zu baden, und nahm ihm die Gabe, alles in Gold zu verwandeln, wieder weg.

Seitdem war Midas nicht mehr gierig. Er lernte, die wirklich wichtigen Dinge in seiner Nähe zu schätzen, wie Familie, Freunde und ein gesundes Leben. Er und seine Tochter lebten glücklich im Palast und hatten ruhige und zufriedene Tage.





