In einem ruhigen kleinen Ort in Schweden lebte ein kleiner Junge namens Karl. Karl war ein kind voller Fantasie, aber er fand die Welt um ihn herum immer ein bisschen eintönig. Eines Tages entdeckte er im Dachboden seines Hauses einen alten Pinsel. Dieser Pinsel sah ganz gewöhnlich aus, aber als Karl ihn in der Hand hielt, spürte er eine seltsame Kraft aufwallen.
Karl nahm neugierig den Pinsel und malte auf dem Boden einen leuchtenden Stern. Plötzlich passierte etwas Wunderbares. Dieser Stern flog tatsächlich aus dem Bild heraus und blieb in der Luft schweben und strahlte ein sanftes Licht aus. Karls Augen weiteten sich vor Überraschung. Er erkannte, dass es sich um einen magischen Pinsel handelte, mit dem man das, was man malte, in die Wirklichkeit verwandeln konnte.

Karl war außer sich vor Aufregung und begann, mit dem Pinsel im Hof alle möglichen schönen Dinge zu malen. Er malte eine riesige Blume. Die Blume erschien sofort im Hof. Die Blütenblätter der Blume waren bunt und farbenprächtig und noch schöner als jede Blume, die er je gesehen hatte. Die Blume duftete verführerisch und lockte viele Schmetterlinge und Bienen an. Die Nachbarn sahen dieses wunderbare Schauspiel und kamen alle herbei und sahen Karl und seinen magischen Pinsel erstaunt an.
Karl malte auch einige niedliche Tiere, z.B. flauschige Kaninchen, lebhafte Eichhörnchen und singende Vögel. Die Tiere rannten, hüpften und sangen fröhlich im Hof, und der ganze Hof war voller Lebendigkeit und Vitalität. Die Kinder kamen auch herbei und spielten mit diesen Tieren. Das Lachen der Leute hallte über dem kleinen Ort.

Karl sah, dass alle so glücklich waren und entschied sich, etwas Besonderes zu malen. Er schloss die Augen und stellte sich ein Märchenschloss vor und begann dann mit dem Pinsel auf dem freien Platz zu malen. Bald erschien ein imposantes Schloss vor ihnen. Das Schloss hatte hohe Spitztürme, prächtige Mauern und umgeben war es von einem klaren Schutzgraben.
Alle gingen vorsichtig in das Schloss. Im Inneren war es wie eine Märchenwelt. Es gab sprechende Spiegel, tanzende Tische und Stühle und alle möglichen wunderbaren magischen Gegenstände. Karl führte seine kleinen Freunde auf eine Entdeckungsreise im Schloss. Sie fanden einen geheimen Garten, in dem seltene Blumen und Pflanzen wuchsen und es gab einen riesigen Wunschbaum.
Aber Karl bemerkte, dass die Magie des Pinsels, je mehr er malte, allmählich schwächer wurde. Er wusste, dass die Magie dieses Pinsels wahrscheinlich begrenzt war. Also entschied er sich, nicht mehr willkürlich zu malen, sondern etwas Sinnvolleres mit dem Pinsel zu tun.

Karl malte mit dem Pinsel einen schönen Park für den kleinen Ort. Im Park gab es große Rasenflächen, bunte Blumen, klare Seen und alle möglichen Spielanlagen. Die Alten konnten im Park spazieren und die Sonne genießen, die Jungen konnten am See lesen und picknicken und die Kinder konnten sich auf den Spielanlagen austoben. Der kleine Ort wurde durch diesen Park noch schöner und lebendiger.
Schließlich, als Karl den Park fertig gemalt hatte, war die Magie des Pinsels vollständig verschwunden. Aber Karl fühlte sich nicht bedauernswert, denn er hatte mit dem Pinsel so viele schöne Dinge geschaffen und hatte den Ort schöner gemacht, und die mit dem Pinsel geschaffenen Dinge blieben im Ort und wurden zu einem gemeinsamen Schatz für alle. Von da an war Karl immer noch ein kind voller Fantasie. Er wusste, dass auch ohne magischen Pinsel seine Fantasie das Leben farbenreicher machen konnte.





