In einem schönen kleinen Dorf lebten zwei sehr gute Freunde, das kleine Mädchen Gerda und der kleine Junge Kai. Sie spielten jeden Tag zusammen, sei es inmitten der Blumen im Frühling oder am Flussufer im Sommer. Überall waren ihre fröhlichen Lachen und Gespräche zu hören.
Doch in einem kalten Winter kam die böse Schneekönigin in dieses Dorf. Die Schneekönigin hatte eine mächtige Magie. Als sie Kai's reine und helle Augen sah, verwendete sie ihre Magie und nahm ihn mit sich. Sofort wurde das Dorf von Eis und Schnee bedeckt und die Menschen gerieten in Panik und Trauer. Gerda war entschlossen, Kai zu suchen und ihn zu retten.

Gerda zog ihre dicksten Kleider an, nahm etwas Proviant mit und machte sich tapfer auf die Suche nach Kai. Sie ging durch den vom Schnee bedeckten Wald. Die Bäume im Wald sahen aus wie riesige Eisskulpturen und der kalte Wind pfiff. Sie traf einen kleinen Raben, der ihr erzählte, dass er gesehen hatte, wie die Schneekönigin mit Kai in die ferne Nordrichtung flog. Gerda dankte dem kleinen Raben und machte sich weiter nach Norden auf den Weg.

Unterwegs stieß Gerda auf eine Gruppe von Räubern. Die Räuber brachten sie in ihr Lager, und dort traf Gerda die Räuberin. Die Räuberin war zunächst sehr böse zu Gerda, aber Gerda's Güte und Tapferkeit beeindruckten sie. Die Räuberin sagte Gerda, dass die Schneekönigin in einem riesigen Eispalast wohne. Dieser Eispalast sei sehr kalt und um ihn herum gebe es viele gefährliche magische Fallen. Dennoch gab die Räuberin Gerda einige nützliche Tipps und schenkte ihr ein Pferd, um ihr den Weiterweg zu erleichtern.

Nach langer Reise kam Gerda endlich zum Eispalast der Schneekönigin. Der Eispalast strahlte Kälte aus. Riesige Eisblöcke bildeten das hohe Schloss und alles drumherum war weiß und leuchtete kalt. Gerda ging vorsichtig in den Eispalast hinein. Ihr Herz war voller Sorge um Kai, aber ihr Blick blieb fest.

Im Inneren des Eispalasts fand Gerda Kai, der in Eis eingefroren war. Kai stand da, mit glasigen Augen und sein Körper war von Eis und Schnee bedeckt. Als Gerda dies sah, konnten ihre Tränen nicht mehr zurückgehalten werden. Ihre Tränen fielen auf die Eisfläche und es passierte etwas Magisches. Das Eis begann langsam zu schmelzen. Gerda umarmte Kai fest und ließ die restliche Eis- und Schneedecke mit ihrer Wärme und Liebe schmelzen.

Endlich erlangte Kai das Bewusstsein wieder. Er und Gerda umarmten sich und weinten. Dann verließen sie gemeinsam den Eispalast. Auf dem Heimweg, als sie dem Dorf immer näher kamen, begann der Schnee und das Eis langsam zu schmelzen und die Erde gewann wieder Leben. Die Menschen im Dorf waren sehr glücklich, als sie sie zurücksahen. Gerda und Kai spielten wieder wie früher in dem lebendigen Dorf und ihre Freundschaft wurde noch stärker.



