In einem schönen Wolkenstück in Japan wurde ein kleiner Wassertröpfchen geboren. Das kleine Wassertröpfchen war wie ein glasklares, kleines Perlchen und blickte neugierig in die Umgebung in den Armen der Wolkenmutter. Die Wolkenmutter war wie ein weiches, weißes Zuckerwatte und umhüllte das kleine Wassertröpfchen sanft. Zu dieser Zeit war es Frühling und überall herrschte Leben. Die Vögel sangen fröhlich und die Blumen schaukelten sanft im leichten Wind, als würden sie dem kleinen Wassertröpfchen grüßen.

Im Wolkenstück wurde das kleine Wassertröpfchen immer schwerer und eines Tages fiel es endlich aus den Armen der Wolkenmutter. Es war wie ein kleiner Fallschirmspringer und zog eine leuchtende Linie durch die Luft. Es fiel und fiel und landete schließlich auf einer prächtigen Blume. Die Blume hatte eine leuchtende Farbe und die Blütenblätter waren weich und glatt. Das kleine Wassertröpfchen rollte auf der Blume herum und die Blume war wie ein warmes Bettchen. Um die Blume herum flogen auch einige kleine Schmetterlinge und sie schlugen mit ihren bunten Flügeln und blickten neugierig auf das kleine Wassertröpfchen.

Mit zunehmender Hitze glitt das kleine Wassertröpfchen von der Blume auf den Boden und begann dann entlang eines kleinen Baches eine neue Reise. Der Bach war klar bis auf den Grund und man konnte die Steine und Kiesel am Boden und die schwimmenden kleinen Fische sehen. Das kleine Wassertröpfchen floss fröhlich im Bach und es wurde mit den kleinen Fischen gute Freunde. Die kleinen Fische schlugen mit ihren Schwänzen und führten das kleine Wassertröpfchen mit durch den Bach. Die umliegenden Bäume waren dicht bewachsen und die Sonne fiel durch die Lücken der Blätter auf den Bach und bildete goldene Lichtflecken.

Der Bach mündete in einen großen Teich und das kleine Wassertröpfchen kam in den Teich. Im Teich gab es große Seerosenblätter, die wie grüne Schirme aussahen. Manchmal sprang das kleine Wassertröpfchen auf die Seerosenblätter und rollte dann wieder zurück in den Teich. Im Teich sang auch ein Frosch und der Gesang des Frosches hallte um den Teich herum. Das kleine Wassertröpfchen hörte still dem Froschgesang zu und genoss die Ruhe des Teiches. Im Gras am Ufer des Teiches spielten auch einige kleine Insekten ihre eigene Musik, wie ein kleines Konzert.

Es wurde allmählich kälter und das kleine Wassertröpfchen spürte, dass sein Körper immer schwerer und immer kälter wurde. Plötzlich stellte es fest, dass es sich in einen schönen Schneeflockchen verwandelt hatte. Es fiel langsam vom Himmel und ringsum war eine weisse Welt. Die Bäume im Wald hatten alle weiße Mäntel angezogen und der Boden war mit einem dicken Schneemantel bedeckt. Das von dem kleinen Wassertröpfchen gewordene Schneeflockchen fiel auf einen Ast und es betrachtete die Umgebung und fand, dass diese weiße Welt wie ein Märchenreich war.

Nach einer Zeit wurde es wieder wärmer. Das kleine Schneeflockchen schmolz langsam und wurde wieder zu einem kleinen Wassertröpfchen. Es folgte der aufsteigenden Luftströmung und kehrte wieder in die Arme der Wolkenmutter zurück. Das kleine Wassertröpfchen fand, dass die Arme der Wolkenmutter immer noch so warm und bequem waren. Es ruhte in der Wolke und erinnerte sich an seine Reise durch die vier Jahreszeiten und es freute sich auf das nächste Abenteuer, vielleicht würde es beim nächsten Mal wieder andere Landschaften sehen.





