In einem kleinen Dorf in Frankreich lebte ein alter Mann namens Pierre. Er war ein sehr besonderer Zeitreparateur. Er wohnte in einem kleinen Haus am Rande des Dorfes, in dem allerlei seltsame Werkzeuge und Teile stapelten, die alle seine SchÀtze zur Reparatur der Zeit waren.
Pieres Arbeit bestand darin, die kaputten Zeiten zu reparieren. Du wirst dich vielleicht fragen, wie die Zeit kaputt gehen kann. Eigentlich, wenn die Menschen immer an die Vergangenheit zurĂŒckdenken und bedauern, dass sie die schönen Momente frĂŒher nicht genug geschĂ€tzt haben, oder immer die Zukunft beunruhigen und die glĂŒcklichen Momente der Gegenwart ignorieren, scheint die Zeit wie gespalten zu sein.
Eines Tages lief ein kleines MĂ€dchen weinend vor Piers Haus. Sie hieĂ Lucy und erzĂ€hlte Pierre, dass sie die glĂŒcklichste Zeit mit ihrer GroĂmutter verloren hatte. TatsĂ€chlich war ihre GroĂmutter schon gestorben und sie hatte plötzlich gemerkt, dass sie frĂŒher ihre GroĂmutter nicht gut begleitet hatte und immer damit beschĂ€ftigt war, mit ihren Spielzeugen zu spielen. Jetzt bereute sie es sehr und fĂŒhlte, dass diese schöne Zeit von ihr zerstört worden war.

Pierre hörte Lucys Worte zu und streichelte ihr sanft ĂŒber den Kopf und sagte: âKind, sei nicht zu traurig. Obwohl die Zeit kaputt zu sein scheint, können wir sie noch reparieren.â Dann fĂŒhrte Pierre Lucy in sein Atelier. Im Atelier hing ein leises Holzduft in der Luft und an den WĂ€nden hingen alte Uhren.
Pierre nahm ein seltsames Werkzeug heraus, das aussah wie ein golden glĂ€nzender SchlĂŒssel. Er sagte Lucy, dass dieser SchlĂŒssel die TĂŒr der Zeit öffnen könne und sie in die Vergangenheit zurĂŒckbringen könne. Aber sie konnten die bereits passierten Dinge in der Vergangenheit nicht Ă€ndern, sondern nur die schönen Momente erneut empfinden und lernen, sie zu schĂ€tzen.
Pierre steckte den SchlĂŒssel in eine riesige Uhr, und die Zeiger der Uhr begannen sich langsam zu drehen. Plötzlich flammte ein sanftes Licht auf und sie kamen in den Garten von Lucy und ihrer GroĂmutter. Im Garten blĂŒhten allerlei schöne Blumen und die GroĂmutter goss die Blumen und hatte ein glĂŒckliches LĂ€cheln auf ihrem Gesicht.

Lucy sah ihre GroĂmutter und die TrĂ€nen liefen ihr wieder in die Augen. Sie wollte zu ihrer GroĂmutter rennen und sie umarmen, aber Pierre hielt sie zurĂŒck. Pierre sagte: âWir können nur still zusehen und die Schönheit empfinden.â Also stand Lucy da und sah still zu, wie ihre GroĂmutter die Blumen goss und die BlumenĂ€ste beschnitt. Sie sah, dass ihre GroĂmutter ab und zu in Richtung des Hauses blickte, sie suchte nach ihr. Lucy fĂŒhlte sich voller Schuld und schwur sich in ihrem Herzen, dass sie jeden Augenblick mit ihren Verwandten in Zukunft schĂ€tzen wĂŒrde.
Nach einer Weile drehte Pierre den SchlĂŒssel erneut und sie kamen in die reale Welt zurĂŒck. Lucy fĂŒhlte sich wie eine andere Person. Sie tauchte nicht mehr in Reue, sondern war voller Hoffnung auf die Zukunft. Sie wusste, dass sie jede Sekunde der Gegenwart schĂ€tzen musste, damit die Zeit nicht wieder gespalten wĂŒrde.
Seitdem besuchte Lucy hĂ€ufig Piers Haus und hörte ihm zu, wie er weitere Geschichten ĂŒber die Zeit erzĂ€hlte. Sie erzĂ€hlte auch dieses wunderbare Erlebnis den anderen Kindern im Dorf, damit alle wussten, dass man die schöne Zeit der Gegenwart schĂ€tzen sollte.





