Ehemals bekamen mehrere Leute einen Krug Wein. Aber es war nur ein einziger Krug Wein und jeder wollte davon trinken. Also machte jemand den Vorschlag: „Wir malen auf dem Boden Schlangen. Wer zuerst fertig ist, dem gehört dieser Krug Wein.“ Alle fanden diesen Vorschlag sehr gut.
Einer von ihnen malte besonders schnell und hatte die Schlange bald fertig gemalt. Er nahm den Weinbeutel und war gerade dabei, Wein zu trinken, als er sah, dass die anderen noch mit dem Malen beschäftigt waren. In seinem Kopf dachte er: „Ich kann der Schlange noch ein paar Füße hinzufügen.“
Also hielt er mit der linken Hand den Weinbeutel und malte mit der rechten Hand den Schlange wieder Füße hinzu. Während er den Schlange Füße malte, hatte auch ein anderer die Schlange fertig gemalt. Dieser nahm sofort den Weinbeutel aus seiner Hand und sagte: „Schlangen haben eigentlich keine Füße. Wenn du ihnen Füße hinzufügst, ist es keine Schlange mehr.“ Damit trank er den Wein aus.
Derjenige, der der Schlange Füße hinzugefügt hatte, konnte nur zusehen, wie der andere den Wein trank. Er bereute es sehr und dachte: „Wenn ich der Schlange nicht Füße hinzugefügt hätte.“
Diese Geschichte lehrt uns, dass man Dinge angemessen tun sollte und keine überflüssigen Dinge machen sollte, sonst kann es passieren, dass man, wie dieser Mensch, etwas verliert, was man eigentlich hätte bekommen können.
