Webstuhl Mädchen

Webstuhl Mädchen

Geschichtszusammenfassung

Eine freundliche Weberin webt mit Liebe ein schönes Märchen.

Vor langer, langer Zeit in Japan gab es ein kleines Dorf. Im Dorf lebte ein sehr gutmütiges Webmädchen. Ihr Name war Mieko. Mieko saß jeden Tag vor ihrem kleinen Webstuhl und arbeitete mit großer Sorgfalt an verschiedenen Stoffen. Der von ihr gewebte Stoff war so schön wie ihr Herz, mit feinen und zierlichen Mustern, und jede Stich und jede Faden enthielten ihre Liebe.

Mieko lebte zwar einfach, aber sie half immer gern anderen. Wenn die Nachbarn an Stoff zum Anfertigen von Kleidern mangeln sollten, würde sie ohne zu zögern ihren gewebten Stoff weggeben. Die Kinder im Dorf mochten sie besonders und standen oft um ihren Webstuhl herum und betrachteten neugierig, wie die Fäden in ihren Händen wunderbar zu einem schönen Stoff wurden.

Mieko lächelt einem Faden zu

Eines Tages kam ein armes kleines Kind in das Dorf. Seine Kleider waren zerlumpt und es war obdachlos. Als Mieko dieses kleine Kind sah, tat ihr das Herz weh. Sie beschloss, aus ihren weichsten Fäden für das kleine Kind ein neues Kleid zu weben. Mieko wählte die leuchtendsten Fäden und setzte sich vor den Webstuhl und machte sich an die Arbeit. Das kleine Kind sah dabei ruhig zu, und in seinen Augen stand Vorfreude und Dankbarkeit. Während Mieko webt, erzählte sie dem kleinen Kind sanft die alten Geschichten, die sie von den älteren Generationen gehört hatte.

Mit dem Klang des Webstuhls nahm der Stoff allmählich Gestalt an. Mieko webt auf dem Stoff ein Muster, das Mut und Hoffnung symbolisiert. Sie hoffte, dass das kleine Kind, wenn es dieses Kleid trägt, stark und mutig werden würde. Nach einigen Tagen war das Kleid fertig. Als das kleine Kind das neue Kleid anzog, hüpfte und sprang es vor Freude, denn es hatte noch nie so ein schönes Kleid getragen. Das kleine Kind dankte Mieko tausendmal, aber Mieko lächelte nur und sagte, dass sie nur das Richtige getan hatte.

Mieko webt im Mondlicht

Nach dieser Sache verbreitete sich der Ruf von Mieko wegen ihrer Güte im ganzen Dorf und sogar in die umliegenden Dörfer. Viele Leute kamen, um dieses gute Webmädchen und den schönen Stoff, den sie gewebt hatte, zu sehen. Mieko wurde nicht stolz wegen ihres Rufs und saß weiterhin jeden Tag vor ihrem Webstuhl und webt weiterhin liebevoll Stoffe.

Einmal erlitt das Dorf einen seltenen Sturm. Viele Häuser wurden beschädigt und das Leben der Dorfbewohner wurde sehr schwierig. Als Mieko diese Situation sah, beschloss sie, mit ihrem Webkunsthandwerk den Dorfbewohnern zu helfen. Sie arbeitete Tag und Nacht daran, viele dicke und stabile Stoffe zu weben. Die Dorfbewohner benutzten diesen Stoff, um ihre Häuser zu reparieren und neue Kleider zu machen. Mit der Hilfe von Mieko erholte sich das Dorf allmählich wieder.

Mieko teilt Stoff mit den Dorfbewohnern

Die Wohltaten von Mieko berührten die Götter. Eines Abends, als Mieko webt, umgab ein seltsames Licht ihren Webstuhl. In dem Licht erschien eine Fee und die Fee sagte zu Mieko: "Du bist ein sehr gutes Mädchen. Deine Liebe und Güte haben sich in diesem Land verbreitet. Als Belohnung werde ich dir eine besondere Fähigkeit verleihen. Der von dir gewebte Stoff wird eine magische Kraft haben." Mieko war sehr überrascht und dankbar.

Von da an war der von Mieko gewebte Stoff nicht nur schön, sondern hatte auch magische Wirkungen. Wenn jemand verletzt war und seine Wunde mit ihrem gewebten Stoff verbunden wurde, würde die Wunde schnell heilen. Wenn jemand schlecht schlafen konnte und sich aus ihrem gewebten Stoff eine Decke machte, würde er schöne Träume haben. Mieko teilte weiterhin diese Stoffe mit magischer Kraft mit denen, die sie brauchten, wie zuvor.

So lebte Mieko immer in dem Dorf, webt mit ihrem Webstuhl schöne Geschichten und wärmte jeden mit ihrer Liebe. Ihre Geschichte wurde von Generation zu Generation weitergetragen und wurde zu einem glänzenden Juwel in der japanischen Volksüberlieferung.